Sonntag, 16. Mai 2010

Worte zum Morgen

Endlich ein freies Wochenende, endlich wieder tanzen gehen!
Ich legte mich um 21 Uhr hin, stellte den Wecker optimistisch eine Stunde später, quälte mich dann aber doch erst um 1 Uhr aus dem Bett und begab mich müde und schlecht gelaunt in die hiesige Lokalität, wo ich eine gute Freundin traf und mit ihr den den Großteil der Nacht verbrachte.
Es waren eigentlich noch sehr viel andere Menschen da, mit denen ich mich unterhalten oder tanzen wollte, aber es war zu spät, als ich mich zu ihnen gesellte- Der Alkohol hatte die Macht übernommen und wer noch nicht nach Hause gegangen war, stand knutschend in irgendwelchen Ecken... Darunter meine momentane Affaire und ein Mann, mit dem ich sehr gerne zusammen gewesen wäre, welcher mich jedoch nicht wollte. Das hob meine Laune auch nicht wirklich.

Ich bin konsequenterweise unter Berücksichtigung meiner ersten Regel "Bleibe niemals, wenn du eigentlich fahren willst, nur eines anderen wegen", leider jedoch unter Missachtung von Regel zwei "Wenn Du dich schon nicht geißeln willst, weil derjenige eine andere küsst, dann verabschiede dich in Würde" nach Hause gefahren und liege nun mit einem schalen Gefühl im Bett. Hellwach, wohlgemerkt.

Immer diese Grübelei, immer dieses "hätte/wäre/wenn".

Aber je mehr ich darüber nachdenke:

Ich bin nun seit einem Jahr in keiner festen Beziehung mehr und habe mich die letzten Monate sehr auf einzelne Menschen fixiert und endete in Sackgassen, weil diese mich nicht wollten und ich wohl auch zu viel erwartete.
Darunter litt auch mein Selbstwertgefühl...
Momentan erlebe ich diese Affaire, ein "Beweis" dafür, dass es doch noch Männer auf dieser Erde zu geben scheint, die mich nicht abweisen, sondern sich gar für mich interessieren. Wenn ich diesen Satz lese, wirke ich sehr viel komplexbehafteter, als ich bin- oder gerne wäre. Ich brauchte Bestätigung und es ist wunderbar, wie sich daraus etwas entwickeln konnte. Eine Beziehung (keine Liebesbeziehung, einfach eine Beziehung zwischen zwei Menschen), basierend auf größtmöglicher Ehrlichkeit. Und genau daraus habe ich etwas gelernt:

Letztlich lebe ich für mich selbst, ganz in Ruhe und in dem festen Glauben, dass ich wieder jemanden lieben kann, weil ich mich selbst liebe.
Ich möchte nicht abhängig sein und meinen Wert darüber definieren, ob ich für andere Menschen sexuell in Frage komme, oder sie eine Partnerschaft mit mir wollen.

Und damit gebe ich nun offiziell das aktive Suchen nach einer Partnerschaft auf und vertraue auf den Zufall und arbeite an der Basis:
Der Liebesbeziehung zu mir selbst.




Da liegt noch ein langer Weg vor mir.

2 Kommentare:

  1. hallo hevianna =)
    ich musste schon ganz schön in mich hinein grinsen... deine erst regel ist nämlich genau das, was ich sehr viel kosequenter befolgen sollte.. aber schön zu wissen, dass es nicht nur mir so geht.
    meine letzte feste beziehung ist um einiges länger als ein jahr her... bei mir enden diese gedanken meistens in selbstzweifeln über beziehungsfähigkeit und möglicher angst vor zu engen bindungen. mal davon abgesehen, dass ich mir momentan nicht mal im klaren darüber bin welches geschlecht ich bevorzugen würde ;) bzw. dann immer über mein unterschiedliches rollenverhalten nachdenke.
    sehr kompliziertes thema... und schön, dass du darüber schreibst =)

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  2. Liebe HS Berlin,

    ich finde es auch beruhigend, wenn andere meine Problematik teilen, in solchen Situationen komme ich mir nämlich oft sehr alleine vor.
    Erstaunlich, wie sehr einen die Angst und die Erfahrungen der Vergangenheit beeinflussen. Manchmal glaube ich, ich müsste sehr viel gelassener mit meinem Leben und meinem Rollenverhalten umgehen- inzwischen gewöhne ich mich sogar an den Gedanken der Bisexualität, wenn man es denn in eine Schublade stecken will.

    Viele Grüße ins hoffentlich auch sonnige Berlin.

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